Ich genoss als Kind viele Freiheiten zum Spielen drinnen und draussen in der Natur. Ich war gerne mit anderen zusammen. Doch konnte ich stundenlang alleine verweilen beim Kreieren, Zeichnen, Basteln, Nähen oder Spielen. Wenn ich mich heute nach dem Gefühl von tiefster Zufriedenheit sehne, erinnere ich mich oft an diese Zeiten - ganz in meinem Ausdruck in der Gewissheit von Geborgensein.
Mit dem Älterwerden begann ich daran zu zweifeln. Schliesslich nistete sich die Überzeugung ein, dass dieses stundenlange Eintauchen irgendwie nicht gut genug ist, dass das gar egoistisch und zwecklos ist. Ich begann meinen inneren unendlich lebendigen Raum einzuschliessen und kanalisierte meine ganze Gestaltungslust in "gezielteren" Aufgaben und Leistungen.
Das Mutterwerden bewirkte bestimmt die grösste Umwälzung in meinem Leben. Die überfliessende Liebe und das Chaos hielten mit einer Wucht Einzug. Manchmal wusste ich nicht mehr, wer ich eigentlich bin. Ich war es gewohnt, mich einzupassen, auf andere Bedürfnisse schnell zu reagieren, kraftvoll und zielgerichtet vorwärts zu gehen und einen harmonischen Familienalltag zu gestalten. Doch das funktionierte immer weniger. Dann kam die Ehekrise und damit die erstickende Erkenntnis in alten Mustern festzustecken.
Es begann ein intensiver Selbstfindungsprozess. In verschiedenen Seminaren legte ich die Masken der Rigidität ab. Mein Perfektionismus und mein Kontrollbedürfnis wurden kleiner. Ich begann einen stimmigen Weg zu finden. Meinen Weg.
Dadurch veränderten sich auch die Begegnungen mit anderen. Sie fühlten sich tiefer, herzlicher, verbundener und leichter an. Seither manifestierte sich viel mehr Fülle, Lebendigkeit und Leichtigkeit in meinem Leben!
Ich liebte schon immer Bewegung - sei es in der Natur, bei Tanz, Gesang oder Musik. Der Ausdruck über den Körper wirkt auf mich belebend, befreiend und verbindend. Das sinnliche Zusammensein empfinde ich als zutiefst nährende Lichtmomente im Alltag.
In meiner beruflichen Tätigkeit begegne ich vielen Menschen, die ihr Körpergefühl verloren haben, viele verbringen unzählige Stunden vor einem Bildschirm. Sie schneiden sich in ihrem geistigen Eifer komplett von ihrer Körperwahrnehmung ab und damit auch von Vitalität und innerem Wissen. Es ist aufwändig, dieser Stereotypie einen belebenden Ausgleich entgegen zu stellen und wieder mit sich als "ganzen" Menschen in Verbindung zu kommen.
Diese Themen beschäftigten mich sehr und ich forschte mit verschiedenen Körpertherapieformen und liess sie in meine Arbeit einfliessen.
Mit der Übernahme von Führungsverantwortung in einer humanitären Organisation erhielt mein Leistungsdenken zusätzlichen Schub von aussen, wie auch mein Muster, es allen recht machen zu wollen. Wenn der Umsatz nicht reichte, wurden die Arbeitstage länger und ich wälzte mich in schlaflosen Nächten. Ich konnte zwar auch den Erfolg, das hochmotivierte Team, die Zufriedenheit der Klientinnen und Klienten sehen, doch da war immer ein ABER.
Es war letztendlich nie genug und das war anstrengend und erschöpfend. Ich spürte, dass ich viel in einer maskulinen Energie agierte und ich hatte keine Idee, wie erfolgreiche "weibliche Führung" sich anfühlen könnte. Ich holte mir Unterstützung.
Die spannende Reise ging tiefer ins Erforschen meiner femininen Essenz und Berufung! Ein tiefer Transformationsprozess in meinem Frausein kam in Gang. Dies gab mir innere Klarheit und Kraft, auf weiteres "Verbiegen" und ÜBERverantworten zu verzichten. Mit Achtsamkeit und Selbstfürsorge wurde es leichter, verspielter. Ich fand wieder Raum für Entfaltung und Hingabe, ging inspiriert und gestärkt voran für meine Vision und konnte mich wieder dem Lebensfluss anvertrauen.
Aus dieser Erfahrung habe ich gelernt: Je neugieriger und offener wir für das Leben sind, desto resilienter sind wir. Und ich bin davon überzeugt, dass feminine Führung zwar oft weniger laut ist, aber dafür sensitiv, verbunden und kraftvoll. Die inneren weiblichen Qualitäten dienen der Kreation von Anziehungskraft für die Liebe und den Erfolg. Sie sind eine Einladung unbändiger Freude und Fülle.
Die Alphakraft oder die inneren männlichen Qualitäten dient dabei als ausführende Instanz im Führen, im Dinge anpacken und zum Abschluss bringen. Sie gibt klare Struktur und hilft, den Fokus zu halten.
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